Amokläufe
...
... in Schulen bzw. von Schülern und/oder
... mit Waffenbeteiligung aus Schützenvereinen
Filmempfehlung: |
Amokläufe
an Schulen
bzw. von Schülern
und/oder mit Waffenbeteiligung aus Schützenvereinen
nehmen
zu!
Ohne den
Mut von Lehrern, zu erkennen und auszusprechen, dass unter ihren Kollegen
tatsächlich Menschen sind, deren Verhalten Schülern gegenüber durchaus
geeignet ist oder sein kann, einzelne dieser Schüler in Situationen zu bringen,
dass Wahnsinnstaten wie solche Amokläufe an Schulen
bzw. von Schülern die Folge sein können, wird sich nichts ändern.
Ich habe solche Lehrerkollegen kennen gelernt bzw. von Schülern über solche
Lehrerverhalten erfahren!
Ohne den
Mut von Sportschützen, anzuerkennen und auszusprechen, dass unter ihren
Vereinskameraden tatsächlich Menschen sind, deren nicht rein sportlich
motiviertes Interesse am Waffenbesitz bzw. an der Handhabung von Waffen durchaus
geeignet ist oder sein kann, einzelne dieser Vereinskameraden in Situationen zu
bringen, dass Wahnsinnstaten wie solche Amokläufe mit Waffenbeteiligung aus
Schützenvereinen die Folge sein können, wird sich ebenso wenig ändern.
Ich kenne solche Schützen!
Beides,
Lehrer wie Sportschützen, sind Personengruppen, denen ich angehöre. Ich sage aber noch mehr, denn solches auszusprechen ist keine "Nestbeschmutzung", sondern ganz im Gegenteil für mich unbedingte Notwendigkeit zur Erhaltung von gesunder Schule einerseits und bildendem Schieß-Sport andererseits: |
Die Möwe Jonathan |
Auch ohne den
Mut von Schulpersonalverwaltung und Lehrerausbildern, zu erkennen und auszusprechen, dass
unter ihresgleichen
tatsächlich Menschen sind, deren Verhalten den Lehrern gegenüber durchaus
geeignet ist oder sein kann, einzelne dieser Lehrer dazu zu bringen, dass sie
Schülern gegenüber dieses Verhalten nachbilden und somit bei diesen Situationen
fördern, die alle möglichen Wahnsinnstaten zur Folge haben können, wird sich
kaum etwas ändern.
Ich habe solche Schulpersonalverwalter und Lehrerausbilder kennen gelernt!
Auch ohne den
Mut von Lobbyisten aus Waffen- und Ausrüstungsindustrie wie von
Schießsportfunktionären, anzuerkennen und auszusprechen, dass unter
ihresgleichen
tatsächlich Menschen sind, deren höchst egozentrische Interessen und
Verhaltensweisen durchaus
geeignet sind oder sein können, einzelne
der Waffenbenutzer in Situationen zu
bringen, dass alle möglichen Wahnsinnstaten die Folge sein können,
wird sich nur wenig ändern.
Ich kenne solche Lobbyisten und auch Schießsportfunktionäre!
Die Eltern
der Opfer des Amoklaufs von Winnenden vom 11.03.2009 haben meiner Ansicht nach
mit ihren Forderungen nach Verschärfungen des Waffengesetzes (Elternbrief
1 und Elternbrief 2)
recht -
mindestens im Grundsatz!
Aber sie übersehen meines Erachtens die auch schulischen
Einflussmöglichkeiten. Mindestens fordern sie hier keine Konsequenzen. Vermutlich, weil sie
diese Einflussmöglichkeiten
nicht kennen und/oder für möglich
halten, denn bei staatlichen Organisationen gilt:
'Was nicht sein darf, das nicht sein kann ...' (... und was nicht sein
kann, aber dennoch ist, wird totgeschwiegen!).
Es kann aber sehr wohl sein, was nicht sein darf!!
Doch zunächst einmal Gründe + Argumente dafür, dass und weshalb meines
Erachtens weder Schule noch Schieß-Sport noch Elternhäuser oder Computerspiele
weder jeweils pauschal noch als Gesamtheit geächtet werden
dürfen:
Der Schieß-Sport als Bildungsfaktor: |
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Bei der Ausübung des Schieß-Sports geht es nicht um das Erleben von möglichst lautem Knall oder möglichst real erscheinender Aggressionssituation! Bei
der Ausübung wirklichen Schieß-Sports geht es alleine um eine möglichst
perfekte Körper-, Emotions- und Gedankenbeherrschung bei einer der
schwierigsten Aufgaben des Bewegungsapparates wie auch der Psyche
schlechthin: |
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Keine
bzw. minimalste Bewegungen zu machen ist zweifellos und
anerkanntermaßen auch unter Sportwissenschaftlern eine der schwierigsten
Aufgaben an ein Bewegungssystem aus Muskulatur, Gelenken und Skelett, aber
auch an das Herz-Kreislaufsystem und das Nervensystem. Konditionelle Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie sie die Trainingslehre in ihrer Aufteilung in "Ausdauer", "Kraft" und "Beweglichkeit" in allen Sportarten als Leistungsvoraussetzung erkennt, sind selbstverständlich auch in dieser bewegungsminimalen Sportart zwingende Voraussetzung, weshalb ein entsprechendes Ausgleichstraining in Bewegungssportarten für Leistungsschützen unerlässlich ist. Während
das Gewehrschießen durch seine stets enthaltene Möglichkeit, das
Waffengewicht über den Knochenapparat nahtlos auf den Boden zu
übertragen, kaum mehr Kraft erfordert als die Herausforderungen des
täglichen Lebens, enthält das Kurzwaffenschießen und das Bogenschießen
eine entscheidende zusätzliche Kraftkomponente. |
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Neben
solchem physischen Können ist im Schieß-Sport in besonderer Weise eine
Beherrschung von Emotionen und Gedanken gefragt. Physische,
aber auch technische Fähigkeiten und
Fertigkeiten sind es längst nicht mehr, die im Hochleistungsschießsport die
Unterschiede zwischen Erst-, Zweit- und Drittplatzierten ausmachen. Konzentration auf das Wesentliche und detailgenaue Aufmerksamkeit, innere Ruhe bei gleichzeitig maximaler Motivation für eine Zielerreichung sowie ein ständiges Wechselspiel zwischen ungerufenen und aktiven Gedanken sind Elemente, die besonders bei Tätigkeiten Bedeutung erlangen, bei denen jedes Entladen von zuviel innerer Spannung in Bewegung Misserfolge produziert. |
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Wettkampfsituationen im Schieß-Sport ähneln frappierend Prüfungssituationen in der Schule, im Studium und im Beruf! Erfolgreiche Strategien zur Beherrschung solcher Wettkampfsituationen im Schieß-Sport sind deshalb oft auch erfolgreiche Strategien zur Beherrschung von Prüfungssituationen! Für mich deshalb kaum überraschend wurde ein Landeskaderschütze an unserer Schule auch Abiturprimus! |
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Im
Schieß-Sport gibt es mit den drei olympischen Disziplinsparten
"Gewehr", "Pistole" und "Bogen" verschiedene
Möglichkeiten, dem stets zugrunde liegenden Ziel der perfekten Körper-,
Emotions- und Gedankenbeherrschung in Bereichen nahe zu kommen, die physisch
ziemlich unterschiedliche Anforderungen stellen. Zwar nicht im olympischen
Programm, aber dennoch international weit verbreitet verbindet das
Armbrustschießen sporttechnische Anforderungen des Gewehrschießens
einerseits mit waffentechnischen Gegebenheiten des Bogenschießens
andererseits. Das
Gewehrschießen unterscheidet im Wesentlichen drei verschiedene
Anschlagsarten: Liegend, Stehend und Kniend sowie -
hier weitgehend unbesprochen
-
das jagdliche Stehendschießen (Skeet
+ Trap) mit Schrotflinten. Das Pistolenschießen differenziert vor allem das rein statische 'Präzisionsschießen' auf eine stehende Scheibe und das dynamische 'Bewegungsschießen' auf mehrere bzw. eine nur kurz sichtbare Scheibe. Das Bogenschießen unterscheidet einerseits das Schießen auf kürzere Distanz in der Halle vom Schießen auf längere Distanzen im Freien und andererseits die waffentechnisch ziemlich komplexen 'Recurve-' und 'Compoundbögen' von den mehr traditionell begründeten 'Langbögen'. |
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Schule als Bildungsfaktor: |
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Schule
ist als Bildungsfaktor zweifellos unbestritten! |
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Auch und gerade hier liegen in meinen Augen entscheidende Möglichkeiten, "Bildung" im weitesten Sinn zu vermitteln! Dies erfordert selbstredend, dass jede pädagogisch wirkende Person er- und anerkennt, dass Menschen sich ändern können und werden, sofern sie nur eben einem entsprechend geänderten Umfeld ausgesetzt werden und - vor allem mit zunehmendem Selbst-Bewusstsein! - verständlich erklärt bekommen oder selbständig erkennen, welche Wirkungen ihr Verhalten hat. Dies erfordert aber auch, dass ein Lehrer nicht nur bezüglich der Wissenserweiterung entsprechende Ziele hat, die er/sie erreichen will. Sondern dass er/sie solche Ziele auch bezüglich anderen Bildungselementen hat. Lehrpläne geben lediglich Wissensziele vor! Bestimmte Grundwerte der Gesellschaft sind zwar in jeder Debatte als "Bildungsziele" unumstritten, werden nichts desto trotz aber von eben dieser Gesellschaft immer wieder mit Füßen getreten, was ihre Lebensrealität angeht. Andere
Bildungsziele hängen deshalb wesentlich von den individuellen
Lehrerpersönlichkeiten ab und fallen -
anders als es häufig vermutet wird -
großteils unter den Begriff der
"pädagogischen Freiheit" der einzelnen Lehrer. |
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Das Elternhaus als Bildungsfaktor: |
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Eltern und Schule gehen Hand in Hand bei der pädagogischen Aufgabenerfüllung! Während jedoch in der Schule der Wissensvermittlungsauftrag den wesentlicheren Raum einnimmt, liegen die anderen "Bildungsaufgaben" (Wertevermittlung etc.) auch mit beginnendem Schulalter dominanter bei den Eltern. Mit zunehmendem Alter entwickeln sich Kinder und Jugendliche allerdings zunehmend zu eigenen Individualitäten. Dies erfordert eine zunehmende Abnabelung von allem und jedem, was ihnen in jüngeren Jahren noch durch Führung Verantwortung abnimmt. Also auch von den Eltern! Der wesentliche Vorbildanteil von Eltern bei der Bildung ihrer Kinder muss jedoch keineswegs abnehmen und bleibt oft - positiv wie evtl. auch negativ - lebenslang erhalten! Konflikte
welcher Art auch immer sind stets Ausgangspunkte für Amokläufe! Deshalb
ist die Art des Umgangs damit ein entscheidender Faktor bei der Entstehung
von Amokgedanken! Wer seinen Kindern eine bestimmte Art der Konfliktlösung vorlebt, der darf sich nicht wundern, wenn diese Art mindestens so lange nachgemacht wird, bis evtl. der Heranwachsende reflektiert, dass es bessere Möglichkeiten gibt oder ggf. auch diese vom Elternhaus vorgelebte Konfliktlösungsvariante als Negativbeispiel betrachtet und sich dadurch motiviert einen anderen Stil aneignet. |
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Der Computer als Bildungsfaktor: |
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Die
virtuelle Welt der Datenverarbeitung entwickelt sich mit Riesenschritten
weiter! Weil diese Vorteile so fraglos bestehen, ist der Computer als zunehmender Bildungsfaktor aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken! |
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Auch
Computerspiele können im Grundsatz durchaus sinnvolle und positive
Einsatzmöglichkeiten haben. |
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Der Schieß-Sport als Gefahrenquelle: |
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Es
gibt in Deutschland ganze "Schießsport" treibende Verbände,
die sich geradezu darauf spezialisiert haben, kampf- und kriegsähnliche
Situationen möglichst real nachzustellen und das Verhalten in solchen
Situationen "sportlich" -
gemeint ist hier: "wettkampfmäßig" -
zu trainieren und auszuüben. |
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Doch
auch
in dem Fachverband, dem ich angehöre, erkenne ich Wettkampfdisziplinen,
deren sportlicher Wert mir völlig verschlossen bleibt. Mindestens, wenn
man unter "Sport" etwas anderes -
entschieden mehr nämlich! -
als alleinigen Wettkampf versteht. |
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Bei welchem der zurückliegenden Amokläufe mit Waffenbeteiligung aus Schützenvereinen man auch immer genauer hinsieht, sind stets solche Waffen involviert, deren Nutzung als Sportgeräte entweder definitiv nicht gegeben und mindestens in höchstem Maße zweifelhaft ist! Aus der u.g. Tabelle der Gewalttaten innerhalb Deutschlands an Schulen bzw. mit Schülerbeteiligung und/oder mit Waffenbeteiligung aus Schützenvereinen geht zwar durchaus erkennbar hervor, dass ein Schulbezug weitaus häufiger gegeben ist als ein Sportschützenbezug. Dennoch anerkenne ich vollkommen das Gefahrenpotential, das von bestimmten auch in meinem Fachverband benutzten Waffen ausgeht. |
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Ich
bin davon überzeugt, dass die Zahl der Amoktaten weiter zunehmen wird. Sicherlich
sind die allermeisten auch Anhänger der von mir als "nicht sportlich
begründbaren" Disziplinen alles andere als etwa aggressiv oder
interessiert an Amoktaten!! Jede entgegenstehende Behauptung, die
mir nicht nur einmal in den Mund gelegt wurde, weise ich weit von
mir! Wäre das nicht so, könnte ich zwar immer noch kein sportliches Interesse daran entwickeln, aber dann hätte ich auch nichts dagegen, wenn diese Waffen erlaubt wären wie es auch Essbesteck ist. Allein ihr Gefahrenpotential bringt mich dazu, problemlos zu akzeptieren, wenn diese Waffen mindestens stark mit Auflagen bedacht würden. |
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Schule als Gefahrenquelle: |
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Die
Schule ist ein Ort, der ein besonderes Sozialinteresse für alle hier
Mitwirkenden erfordert! In
der Schule machen Kinder und Jugendliche ihre
ersten über die Familie und den Kindergarten hinausgehenden sozialen
Erfahrungen, Erfahrungen also im Zusammenleben mit anderen Menschen. Das Erleben diesbezüglicher Verhaltensweisen sowohl ihrer beurteilenden Lehrer als auch ihrer Mitschüler ist ein wesentlicher Faktor bei der Entwicklung eigener Verhaltensweisen in solchen Situationen. |
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Lehrerausbilder und Schulpersonalverwalter mit entweder Vorurteilen gegen bestimmte Personengruppen oder mit dominanter Egomanie wirken selbst auf erwachsene Lehrer noch entsprechend multiplikativ. Wäre
die multiplikative Wirkung auch auf bereits
erwachsene Lehrer von Lehrerausbildern nicht
etwa Realität, so wäre ihre Existenz nicht zu rechtfertigen. Ausgehend von dem sinngemäß wahrheitsenthaltenden Satz "Ein Fisch beginnt immer am Kopf zu stinken" sehe ich deshalb in Lehrerausbildern und Schulpersonalverwaltern einen der ersten Ansatzpunkte für dringendst erforderliche Veränderungen eben auch zur Vermeidung künftiger Amokläufe. |
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Denn entsprechende Lehrerausbilder und Schulpersonalverwalter gibt es fraglos; ich habe Exemplare davon kennen gelernt! |
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Lehrer
mit Vorurteilen
gegen bestimmte Personengruppen -
bewussten wie auch unterbewussten! -
werden Schülern, die diesen
Personengruppen angehören, immer -
offen oder eben subtil -
zu spüren geben, dass sie entweder überbewertet oder unterbewertet,
keinesfalls jedoch an ihren tatsächlichen Leistungen bewertet werden. Solche Fehlbeurteilungen produzieren bei den Schülern immer reaktive Empfindungen und auch Verhaltensweisen. Natürlich mitteln sich derartige Einflüsse auf den einzelnen Schüler meistens angesichts mehrerer Lehrer heraus. Aber eine Gesellschaft, in der viele Vorurteile gegen bestimmte Personengruppen herrschen, zeitigt unabdingbar auch eine Lehrerschaft mit vielen dieser Vorurteilen. |
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Lehrer, die dominant ihrer selbst wegen ihren Beruf gewählt haben oder sich während ihres Lehrerdaseins von einer ursprünglichen Motivation wegbewegen, ihrer Schüler wegen den Beruf ergriffen zu haben, vermitteln unabdingbar auch bei ihren Schülern die Empfindung, es wäre im Leben das wichtigste, an sich selbst zu denken und für den wettbewerbsmäßigen Vergleich des Lebens seien "spitze Ellenbogen" bis hin zu unfairen Verhaltensweisen - natürlich immer möglichst kaschiert durch einen anderslautenden Anschein -, unabdingbare Erfolgsvoraussetzung. Lehrer, die in ihren Schülern nichts weiter als gefälligst gehorsame, obrigkeitshörige und willfährige Wissensvermittlungsobjekte und/oder wandelnde Noten sehen, sind meines Erachtens nicht nur fehl am Platz 'Schule', sondern sie können eine reale Gefahr für die Schüler darstellen. Lehrer, die sich Schülern gegenüber derart verhalten, daraus keinen Hehl machen und darauf hinweisen, das sei ihrer Ansicht nach die einzige Möglichkeit, ihre Schüler auf "das wirkliche Leben" vorzubereiten, halte ich zwar für Blender erster Güte, die aber auch Schülern relativ leicht als solche kenntlich werden! Diejenigen Lehrer aber, die sich Schülern gegenüber derart verhalten und dies kaschieren, halte ich für entschieden gefährlichere Kollegen. |
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Entsprechende Lehrerkollegen gibt es zweifellos; ich habe auch hier (leider) Exemplare kennen gelernt bzw. von Schülern über entsprechende Lehrerverhalten erfahren! |
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Auch
Mitschüler, die selbst aus welchen Gründen auch immer
Vorurteile gegen bestimmte Personengruppen haben
oder die gar selbst fehlbewertet werden, werden
ihren Mitschülern immer -
offen oder eben subtil -
ihre Vorurteile oder ihre eigene Frustration zu spüren geben ... |
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Bei welchem der zurückliegenden Amokläufe mit Schülerbeteiligung man auch immer genauer hinsieht, sind stets Situationen der Amokläufer geschildert, die sich aus mindestens äußerst fragwürdigen Behandlungen durch Lehrer und/oder Mitschüler ergaben. |
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Wer als Lehrer ernsthaft daran interessiert ist, einer künftig wachsenden
Zahl an Amoktaten entgegenzuwirken, muss meiner
Ansicht nach bereit sein, sich explizit von all jenen Kollegen zu distanzieren, die
Schüler anders behandeln, als es ihrer Rolle als SCHUTZBEFOHLENEN
entspricht! |
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Das Elternhaus als Gefahrenquelle: |
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Natürlich sind auch Eltern, die aus welchem Gründen auch immer entweder nicht in der Lage oder schlichtweg nicht willens sind, ihren Kinder während deren Unabhängig-Werdens (während deren Erwachsen-Werdens also) soziale Werte zu vermitteln oder ihre altersgemäßen sowie individuell verschiedenen Empfindungen und Verhaltensweisen zu beobachten und ggf. darauf angepasst zu reagieren, eine fraglose Gefahr hinsichtlich der Entstehung von Amokabsichten. |
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Mir
wurde nicht nur einmal von Schülern, als wir auf ihre Eltern zu sprechen
kamen, gesagt: "Das
Beste, was sie für mich tun können, ist, mich in Ruhe zu lassen". |
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Am eindruckvollsten positiv waren für mich Eltern, die zusammen mit ihren Kindern deren Interessen auch dann in der Schule vertraten, wenn sich einmal Probleme ergaben. Eltern, die sich hinter (bzw. vor!) ihre Kinder stellen. Eltern, die offenkundig das Vertrauen ihrer Kinder genießen. Eltern eben, die sich nicht aus dem Prozess des Erwachsen-Werdens ihrer Kinder verabschiedet haben oder daraus verabschiedet wurden. Am eindruckvollsten sind für mich solche Eltern auch und gerade dann, wenn sie vielleicht einmal eine diametral entgegenstehende Position zu Lehreransichten einnehmen, wo solchen Lehreransichten argumentativ vernünftig gegengehalten werden kann. Denn auch diese Lehreransichten gibt es! |
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Und dennoch sind nach meiner festen Überzeugung Eltern dann am effektivsten bei der Ausbildung von Selbst-Bewusstsein und Selbst-Vertrauen ihrer Kinder, wenn sie auch bereit sind, deren andere Einflussnehmer in ihr Verhalten mit einzubeziehen. Ein Schüler von mir, der sich mir lange Zeit anvertraute, wenn er immer wieder einmal etwas angestellt hatte, antworte mir auf meine Frage, ob er solches auch seinen Eltern erzähle, wie folgt: "Bis vor einiger Zeit habe ich dies getan. Und die Reaktionen meiner Eltern waren immer nur helfend; nie verärgert oder böse. Seit einiger Zeit aber habe ich aufgehört, mich meinen Eltern in solchen Situationen anzuvertrauen. Denn jedes Mal hatten wir am Ende ausgemacht, dass ich mich künftig bessern werde. Mittlerweile will ich sie einfach nicht mehr enttäuschen." Insbesondere
Eltern,
die so etwas bei ihren Kindern feststellen, helfen ihnen meiner Ansicht
nach am meisten, wenn sie andere Vertraute ihrer Kinder einbeziehen. |
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Der Computer als Gefahrenquelle: |
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Bei allen oben bereits genannten positiven Folgen der Nutzungsmöglichkeiten von Computern und insbesondere des Internets bergen diese Nutzungen durchaus auch vielfältige Gefahren. Auch bezüglich der Entstehung und Festigung von Amokabsichten. |
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Es
ist meiner Ansicht nach durchaus berechtigt, Computerspiele, die die
Teilnehmer mental in die Rolle von Aggressoren, von um sich schießenden
Menschen mit Tötungs- oder Verletzungsabsichten und/oder von sich
demütigst Gewaltakten unterwerfenden Menschen versetzen, nicht nur in
Frage zu stellen, sondern sie kategorisch zu ächten! |
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Wie Kinder und Jugendliche ihre Zeit am Computer also verbringen, ist neben der Frage, wie oft und wie lange sie das tun, sicherlich die entscheidende Frage bei der Bewertung, ob sie sich mit einem heilsbringenden Medium oder mit einem potentiell gefährlichen Medium befassen. |
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Über
dieses "Wie" entscheidet die genutzte Software. |
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Neben der Gefährdung durch Aggressions- und Gewaltspiele hinsichtlich Amokabsichten besteht aber immer - also auch durch prinzipiell harmlose Spielsoftware und auch durch offenkundig sinnvolle anderweitige Software - ein Gefährdungspotential hinsichtlich einer Suchtentstehung. Doch dies ist ein anderes Thema. |
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Umgang mit dem Thema seitens Sportschützen: |
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Auch wenn ich der Kritik vieler Schützenkameraden recht geben muss, dass Berichte wie der am 09.08.2009 um 17:30 Uhr in der ARD ausgestrahlte "Schießen
ist meine Leidenschaft" mehr einer Hetz- und Treibjagd auf Sportschützen als einer wirklich hilfreichen Berichterstattung gleichen, so muss ich doch zugeben, dass auch aus den Reihen der Sportschützen vielfach falsch auf das Thema reagiert wird. Die
Problematik von Berichten wie dem genannten liegt meines Erachtens darin,
dass nicht differenziert, sondern ebenso unberechtigt wie pauschal verfemt
wird, was man als Journalist, der offensichtlich nie mit wirklichem
Sport-Schießen konfrontiert wurde, schlichtweg nicht kennt. Während die Eltern der Opfer von Winnenden mindestens öffentlich stets deutlich machen, dass sie sehr wohl differenzieren zwischen den Waffengattungen, die sie geächtet sehen wollen und ihre Wünsche deutlich derart formulieren, dass bei deren Befolgung wirklicher Schieß-Sport noch durchaus möglich sein soll, lässt dieser ARD-Bericht beides total vermissen.
Exemplarisch für viele von mir erlebte meines Erachtens falsche Reaktionen von Schützenkameraden, die sicherlich dazu beitragen, dass auch auf der anderen Seite falsch vorgegangen wird, will ich hier lediglich zwei Internetveröffentlichungen anführen, die mich zu Antworten bewegten: |
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Eine Meldung auf der Homepage des Deutschen Schützenbundes:
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Eine Meldung auf der Homepage des Deutschen Waffenjournals (DWJ):
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Und so warnt das DWJ seine Leser, nachdem es von seinen IM's in deutschen Amtsstuben ("gut unterrichtete Kreise"?!) gewarnt wurde:
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In Reutlingen gibt es offensichtlich Behörden, die korrekt arbeiten:
Und gerade diese Behörden werden von Menschen attackiert, die offensichtlich dem "Forum Waffenrecht" angehören (Das Forum Waffenrecht schreibt auf seiner Website: "Das Forum Waffenrecht entstand als der eine geschlossene Verband, der es sich zum Ziel gesetzt hat, den legalen Waffenbesitz insgesamt zu verteidigen, ...". Es ist mitgliederoffen und alles andere als eine objektive oder besonders fachkundige Organisation!) und ihre Rundmails mit dem bereits angesprochenen geradezu höhnisch klingenden Schlußkommentar versehen "Wenn Waffen die Ursache für Straftaten sind, dann sind Kugelschreiber auch die Ursache für Rechtschreibfehler!". E-Mail-Rundlauf: Ich
kann mich von derartigen Menschen nur explizit distanzieren und mich für
deren Duldung unter Sportschützen insbesondere bei allen Opfereltern von
Amokläufen mit Sportschützenhintergrund nur entschuldigen! Diesen Menschen kann man wohl nur mit der Macht von "Kugelschreibern", dem geschriebenen Wort also, zusetzen! DAS ist die Absicht dieser Zeilen! |
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So argumentieren legale Waffenbesitzer, die als tatsächliche Nicht-Sportler das Gefahrenpotential ihres liebgewonnenen Hobbys allzu gerne verniedlichen oder gänzlich negieren und die sich allzu gerne den Anstrich geben, es sei "Sport", was sie tun:
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Umgang mit dem Thema seitens der Schulverwaltung in BW: |
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Hier finden Sie die Internetseite, mit der die baden-württembergische Schulverwaltung auf den Amoklauf von Winnenden vom 11.03.2009 reagierte (Stand: 09.07.2009): http://www.schule-bw.de/unterricht/paedagogik/gewaltpraevention/winnenden Für den Fall, dass diese Internetseite irgendwann nicht mehr zugänglich sein wird, hier eine Kopie: |
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Leider
findet sich hier keine Darstellung -
weder verlinkt noch explizit genannt -,
in der darauf hingewiesen wird, dass Amoktaten auch -
mindestens mittelbar! -
durch falsches Verhalten von Schulpersonalverwaltern und/oder Lehrerausbildern gefördert
werden können. Ganz zu schweigen davon, wie diese Personengruppen durch ihr
Verhalten dazu beitragen können und eigentlich müssten, dass künftige Amoktaten
unwahrscheinlicher gemacht werden. |
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Wie meiner starken Vermutung nach politische Einflussnahme selbst auf die in Deutschland ach so hochgelobte freie Presse funktioniert, soll an einer Besonderheit dargestellt werden. Hauptsache, über Lehrer (und dann logischerweise auch über das gesamte Schulsystem incl. Lehrerausbilder und Schulpersonalverwalter) als Staatsdiener wird als mögliche Verursacher bzw. Förderer von Amoktaten öffentlich nicht gesprochen!
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Umgang mit dem Thema seitens Killerspiel-Fans: |
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Beispielhaft sei hier lediglich eine Internetseite genannt, auf der ein offensichtlicher Anhänger von Killerspielen den Vorwurf zu verteidigen sucht, diese Killerspiele wären motivierend für Amoktäter. http://www.casa-rock.de/2009/03/17/walks-amok/ Für den Fall, dass diese Internetseite irgendwann nicht mehr zugänglich sein wird, hier eine Kopie: |
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Auch hier überrascht es kaum, dass alleine auf alle anderen einflussnehmenden Faktoren gewiesen und die inzwischen zweifelsfrei nachgewiesene Korrelation jüngerer Amokläufe zu Killerspielen verharmlost wird. So kommt man meiner festen Überzeugung nach definitiv nicht weiter; so wird kein einziger künftiger Amoklauf verhindert! |
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Umgang mit dem Thema seitens mir bekannter Lehrerkollegen: |
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Nur
von zwei Kollegen außer mir, so erfuhr ich von meinen damaligen Schülern,
wurde über den Amoklauf in Erfurt (April 2002) im Unterricht gesprochen. Beim Amoklauf in Winnenden (März 2009) änderte sich dies: Hier wurden erstmals bei uns Schweigeminuten und Unterrichtsunterbrechungen seitens der Schulleitung angesetzt sowie das Kollegium aufgefordert, das Thema mit Schülern nicht unbesprochen zu lassen. Diesmal waren es demzufolge doch einige Kollegen, die den Fall thematisierten. Auf die weiterführende Frage an meine Schüler, was denn dabei im Unterricht dieser Kollegen gesagt worden sei, war es immer schlicht der Ausdruck der Bestürzung und der Trauer, den Schüler wie Lehrer von sich gaben sowie in den Raum gestellte Fragen und Antworten, wie man sich in solchen Amokfällen verhalten solle oder wie man mit der Trauer danach umgehen könne. Die
Frage, ob und ggf. wie man derartigen Fällen vorbeugen kann, wurde offenbar
immer -
doch bereits dies ist meiner Ansicht nach schon einmal viel wert! -
für die Sicht der Schüler zu beantworten versucht. |
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Umgang mit dem Thema seitens mir bekannter Schüler: |
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Unglaublich
viele Schülerreaktionen erlebte ich dahingegen seitens unseren Schülern
jedesmal, wenn irgendwo ein Amoklauf geschah. |
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Bei
meiner Besprechung des Amoklaufs aus Erfurt im Nachmittagsunterricht einer
Klasse blieb am Stundenende ein Schüler regungslos auf seinem Platz sitzen,
während die anderen wie immer nach Hause strebten. "Herr
Wiest, so etwas ist immer und überall möglich. Auch bei uns!",
sagte er mir. Nun
erzählte mir der Schüler, dass er zwar vor unserer Schule eine Realschule in
unserer Region besucht hatte, davor jedoch auf einem
"Nobel-Internat" in Brannenburg (Bayern) gewesen sei. Dort habe
anno 2000 ein Mitschüler von ihm ebenfalls den Heimleiter und anschließend
sich selbst erschossen. Zwar nicht im Unterricht und vor der Klasse, aber
doch waren es Mitschüler und eigener Heimleiter, die mit dem Hintergrund
schulischer Reaktion auf Drogenbesitz beteiligt waren. Daraufhin präzisierte ich meine Antwort aus dem Unterricht, indem ich sie einschränkte und zu erklären versuchte: "Ich hoffe mindestens, dass sich die von mir unterrichteten Schüler, sollten sie einmal in ausweglos scheinenden Situationen sein, an mich oder einen ihnen vertrauten Kollegen wenden, bevor sie derart in der Schule Amok laufen - mit welchen Problemen auch immer. Mindestens mit allen Schulproblemen! Ich werde jedenfalls immer allen meinen Schülern offenen Ohres zuhören und zu helfen versuchen, so gut ich nur kann. Und wo ich selbst dies nicht kann, kenne ich hoffentlich immer jemanden, der dann Hilfe bietet." Seit diesem Gespräch steht mir dieses Versprechen vor Augen und leitete mich bereits oftmals in Schülergesprächen. Einen Tag später brachte mir der Schüler Zeitungsartikel mit der Berichterstattung über den damaligen Fall in Brannenburg mit in die Schule, um mir zu zeigen, dass er seine Geschichte nicht erfunden hatte. |
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Nur
von zwei Kollegen außer mir, so erfuhr ich von meinen damaligen Schülern,
wurde über den Amoklauf in Erfurt (April 2002) im Unterricht gesprochen. Beim Amoklauf in Winnenden (März 2009) änderte sich dies: Hier wurden erstmals bei uns Schweigeminuten und Unterrichtsunterbrechungen seitens der Schulleitung angesetzt sowie das Kollegium aufgefordert, das Thema mit Schülern nicht unbesprochen zu lassen. Diesmal waren es demzufolge doch einige Kollegen, die den Fall thematisierten. Auf die weiterführende Frage an meine Schüler, was denn dabei im Unterricht dieser Kollegen gesagt worden sei, war es immer schlicht der Ausdruck der Bestürzung und der Trauer, den Schüler wie Lehrer von sich gaben sowie in den Raum gestellte Fragen und Antworten, wie man sich in solchen Amokfällen verhalten solle oder wie man mit der Trauer danach umgehen könne. Die
Frage, ob und ggf. wie man derartigen Fällen vorbeugen kann, wurde offenbar
immer -
doch bereits dies ist meiner Ansicht nach schon einmal viel wert! -
für die Sicht der Schüler zu beantworten versucht. |
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Nach dem Freitod eines meiner eigenen Schüler am Tag, als er das Ergebnis seines schriftlichen Abiturs erfuhr, waren es gewiss die meisten Schülerreaktionen, die ich sehr ähnlich wie denen auf einen Amoklauf erlebte. Ein
anderer Schüler, den ich zwei Jahre zuvor noch selbst unterrichtete, zeigte sich
mir dabei besonders offen mit seinen eigenen Gedanken und Empfindungen. Neben der ungeheuren Trauer waren es Gefühle wie Wut und Aggressionsbereitschaft, von denen er mir bei sich berichtete. Gab es niemand ursächliches, gegen den er diese Gefühle persönlich entladen konnte, so richtete er sie auch gegen Dritte und auch gegen sich selbst. Auslöser
für den genannten Freitod meines Schülers
war fraglos die Noteninformation des Vormittags. Meine
Vorhersage gegenüber dem zuerst genannten Schüler, dass
ich ein durch Schüler-Ausweglosigkeit motiviertes Ereignis bei meinen
Schülern für unwahrscheinlich halte, "wenn sie sich nur an
mich wendeten", schien widerlegt!
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Gewalttaten innerhalb Deutschlands an Schulen bzw. mit Schülerbeteiligung und/oder mit Waffenbeteiligung aus Schützenvereinen:
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Eine Aufzählung aus Internetquellen ohne Anspruch auf Vollständigkeit -
Auf die Nennung zahlreiche analoger Fälle im Ausland,
die nicht nur Parallelen, sondern nicht selten auch Bezüge zu den genannten
Fällen besitzen wird hier ebenso verzichtet wie auf eine Aufzählung von
Suiziden, die mit Schulen in Verbindung stehen und sicherlich oftmals analog
ausweglos scheinende Situationen der Betroffenen zur Ursache haben wie es bei
Amoktätern der Fall ist.
Zum "Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden":
Das "Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden" ist laut seinen Veröffentlichungen eine Vereinigung von Menschen, die von Eltern der Opfer des Amoklaufs von Winnenden (11.03.2009, s.o.) gegründet wurde und entsprechend den Angaben auf seiner Internetseite folgende Ziele verfolgt:
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Vorbeugende Tätigkeit um eine Wiederholung eines Amoklaufes zu verhindern. |
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Unterstützung der Opfer und Angehörigen, sowie aller traumatisierten Schüler, Lehrer, Helfer und Betroffenen von Winnenden und Wendlingen. |
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Eltern zu sensibilisieren, dass Sie Ihrer Aufsichtspflicht im Umgang mit Killerspielen ihrer Kinder nachkommen. |
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Verbot von Killerspielen, die dazu dienen Menschen zu ermorden. |
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Generelles Verbot großkalibriger Waffen für Privatpersonen. |
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Verbot von Faustfeuerwaffen in privaten Haushalten. |
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Aufarbeitung der Vorgänge von Winnenden und Wendlingen. |
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Keine Verherrlichung der Gewalt in den Medien. |
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Keine Heroisierung der Täter. |
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Einführung einer Gewaltenquote im Fernsehen bzw. den Medien. |
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Besserer Jugendschutz im Internet. |
Zunächst
einmal ist es mir ein großes Bedürfnis, den Eltern und Angehörigen der Opfer
des Amoklaufs von Winnenden mein tiefes Beileid auszusprechen und mich
insbesondere für die vielen für mich unverständlichen Reaktionen anderer Schützen zu entschuldigen!
Ich will und werde alles tun, um mich unter meinen Schützenkameraden dafür
einzusetzen, dass die Situation und die Ziele der Opfereltern künftig anders
betrachtet und bewertet werden.
Diese Zeilen sollen ein Schritt dahin sein.
Grundsätzlich kann ich nahezu alle mir bekannten Forderungen dieses Aktionsbündnisses unterstützen.
Lediglich
das generelle Verbot von "Faustfeuerwaffen in privaten Haushalten" ist
etwas, was ich so nicht unterschreibe. Denn erstens ist der Begriff der
"Faustfeuerwaffe" nicht eindeutig und wenn damit Kurzwaffen (Pistolen
+ Revolver) gemeint sind, so gibt es durchaus Pistolen, die alleine zum
sportlichen Schießen gebaut und für jegliche Amokabsicht denkbar ungeeignet
sind.
Wie ich oben ("Der
Schieß-Sport als Bildungsfaktor")
beschreibe, stellt das Pistolenschießen eine Variante des Schießsports dar,
die zwar mental weitgehend analoge Herausforderungen bietet, jedoch andere
physische Voraussetzungen als das Gewehr- oder das Bogenschießen erfordert.
Insofern besteht für Pistolenschützen meines Erachtens durchaus sowohl das
Erfordernis wie auch die Möglichkeit, mit weitestgehend amokuntauglichen Waffen
ihrem Sport nachzugehen, indem sie ihre Sportgeräte zuhause aufbewahren. Nicht
zuletzt gibt es unter uns Sportschützen auch die von wirklichen Könnern nicht
selten genutzte Trainingsart des 'Trockentrainings', bei dem der Schütze
beispielsweise auch zuhause seine Anschläge und Schußabläufe trainieren kann,
ohne eine Treibladung auszulösen. Ohne eine Aufbewahrung der Waffe im privaten
Haushalt wäre diese Trainingsart und somit eine wesentliche Stütze sinnvollen
Trainings genommen.
Darüber hinaus vermisse ich unter diesen Forderungen solche, die den lehrerseitigen Umgang mit Schülern betreffen. Sicherlich fehlt eine solche Forderung, weil erstens kaum einmal zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, dass ein Fehlverhalten von Lehrern Amoktaten begünstigt und zweitens die Annahme, dass Amoktaten von Schülern auch Re-Aktionen auf Lehrerbehandlung sein könnten, als "Heroisierung der Täter" missverstanden werden kann. Nichts jedoch läge mir ferner!
Insgesamt betrachtet finde ich, dass die Forderungen des Aktionsbündnisses lediglich noch etwas differenzierter formuliert werden sollten. Doch dieses ist verständlicherweise nur möglich, wenn sich die tatsächlichen SPORT-Schützen an die Seite des Aktionsbündnis stellen und nicht kategorisch alles von dort kommende negieren und ablehnen.
Es fällt nicht leicht, die sich fast wiederholenden extrem abstoßenden Szenen dieses Films zu Ende anzusehen. Doch genau das ist notwendig, um den Film zu verstehen. Spätestens beim Erleben dieses Films bekommt man eine Ahnung davon, dass Amokläufe durchaus nachvollziehbare - nicht etwa rechtfertigende, aber ganz sicher nachvollziehbare! - Ursachen haben können. Wer
ist Opfer, wer Täter? |
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Misshandlungen von Schülern durch Mitschüler, wie sie in diesem Film gezeigt werden, sind keineswegs etwa pure Fiktion, Erfindung! Sie sind realer Bestandteil einer Gesellschaft, in der sich Machtmenschen für Besseres halten als ihre Mitmenschen, die keine Machtpositionen anstreben, weil ihnen dieses Bedürfnis fehlt. Es ist unsere aktuelle Gesellschaft, die solches für richtig hält und die damit den Nährboden von Amoktaten schafft! Misshandlungen
von Schülern durch Mitschüler sind ebenso real wie es auch
beispielsweise Misshandlungen zwar ganz anderer Art, aber völlig
vergleichbarer Absicht und Wirkung von Schülern durch Lehrer oder von Lehrern durch Vorgesetzte,
Schulpersonalverwaltungen etc. sind. Ich habe dies selbst erlebt! Vorbeugung durch Vorhersehbarkeit? Die gibt es nicht. Denn da nahezu alle Vorbeugungsmaßnahmen gegenüber Menschen, die gefährdet sind, deren Ausgrenzung und nicht etwa deren Schutz zum Ziel haben, zeigen nachvollziehbar diese Menschen ihre Gefährdung nicht und setzen vielmehr alles daran, unerkannt zu bleiben.
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Ich gehe davon aus, dass diese Seite Reaktionen zeitigt. Und seien es nur Reaktionen, die sich in den Köpfen der Leser abspielen.
An ihren geäußerten Reaktionen geben sich meines Erachtens nicht nur zustimmende Leser zu erkennen, sondern insbesondere auch jene, die sich als 'getroffene Hunde' von dieser oder jener Darstellung fühlen. Ich freue mich auf beiderseitige Reaktionen. Denn dann weiß ich, woran ich mit diesen Menschen bin.